11. Rügen Challenge 2021

Geschrieben von Roman & Hilmar am

Die Wilhelmstraße in Sellin ist und bleibt ein gutes Pflaster für unser Team. Selten waren wir bei einem Rad-Event so erfolgreich wie am Sonntag auf Rügen. Traditionell bildet die RügenChallenge eines der letzten Straßenrennen der Jedermänner in Deutschland und gleichzeitig auch unseren Saisonabschluss.

Angereist mit 4 Teamfahrern und 2 Gastfahrern gelang uns, sowohl auf der Kurz- als auch Langdistanz über 66 bzw. 107 km, der Gesamtsieg. Im Rennen über 66 km konnten wir den Sieg in der Teamwertung einfahren. Auf der langen Runde über Saßnitz stand ein 2. Platz für das Team Schubert Motors zu Buche.

Auf der kurzen Runde stand unsere Sprintfraktion mit dem Gastfahrer Lucian Straube am Start. Nach etlichen Rennen in denen Roman als Helfer agierte sollte das letzte Rennen der Saison für ihn gefahren werde. Aufgrund seiner beiden Siege aus den Jahren 2015 und 2019 kannte er die Strecke und die besondere Zielanfahrt sehr gut. Eine ausgiebige Streckenbesichtigung und Teambesprechung am Vortag legte den Grundstein für die erfolgreiche Umsetzung der Renntaktik.

Bei windigen aber trockenen Bedingungen um 10 Grad begann das Rennen mit einer Startattacke eines einzelnen Fahrers. Zu ihm gesellten sich, u.a. ihnen Michael Maneck vom Team RSG Muldental Grimma, zwei weiteren Fluchtgefährten. Die drei Fahrer der Haberich Cycling Crew übernahmen von Beginn an die Kontrolle und Nachführarbeit, sodass die 3er Gruppe nie außer Sicht kam und in Putbus gestellt wurde. Auf dem Weg nach Bergen machte erneut Haberich die Führung und das Feld auf der Windkante extrem lang. Bereits hier gab es Selektionen, sodass das Peloton nach Bergen aus ca. 30 Fahrern bestand. Bis Garz wurde bei straffem Wind von rechts vorn zügig gefahren. Erst auf dem Rückenwindabschnitt zurück nach Putbus gab es erste ernsthafte Versuche die Gegner zu distanzieren. Wir drei bogen dabei den Lenker mehrfach auf und zu, konnten aber glücklicherweise noch den Anschluss halten. Immer wieder versuchten Fahrer ihr Heil in der Flucht. Auch Lucian ging beherzt mit. In Zirkow, 13 km vor Ziel, kehrte wieder Ruhe ein. Das Tempo beim letzten Anstieg, 8 km vor Ziel, wurde erneut von Haberich diktiert. Danach ging es mit Rückenwind sehr zügig auf Sellin zu. Wir konnten uns in dem überschaubaren Fahrerfeld gut behaupten und ökonomisch Position beziehen. Das Finale wird an der 1. Linkskurve über die Bahnschienen eingeläutet. Dort fuhren wir an Position 3, 5 und 6 herum. Eric setzte sich wie besprochen Eingangs des Pflasters vor Roman und fuhr ihm mustergültig den langen Sprint an. Im richtigen Moment konnte dieser 200 m vor der Linie sein letztes Korn mobilisieren und mit 2 Radlängen Vorsprung den heiß umkämpften Sieg einfahren. Auf den Plätzen 2 und 3 kamen die beiden stark fahrenden Nico Hörnig (Attack Cycling) und Alexander Christ (Haberich Cycling Crew) in Ziel. Eric und Lucian kamen auf den Plätzen 6 und 8 über die Linie und feierten frenetisch das Top-Ergebnis.

 

Bei der langen Distanz über 107km gaben mit Zoltan Senczyszyn und Hilmar Büssemaker zwei weitere Fahrer unseres Teams ihren Saisonabschluss. Unterstützt wurden sie von Klaus-Peter Dreger RK Endspurt Cottbus, der als Gastfahrer die benötigten drei Fahrer für die Teamwertung komplettierte. Der Kurs erwies sich wie jedes Jahr aufgrund einiger Kopfsteinpflaster Passagen als technisch anspruchsvoll und zugleich sollte der circa 4 Kilometer lange Anstieg von Sassnitz zum Jasmund Nationalpark eine Schlüsselstelle im Verlauf des Rennens spielen. Zu Beginn des Rennens wurde vom Feld ein eher gemächliches Tempo angeschlagen und einzelne Fluchtversuche vereitelt. Jedoch konnten sich bei der 6 Kilometer Marke zwei Fahrer vom Feld lösen und ihren Vorsprung vorerst behaupten. Um die Rennsituation zu kontrollieren, sprang Zoltan in einer starken Attacke das Loch zu diesem Spitzenduo zu. Nun konnte diese Gruppe ihren Vorsprung auf das Feld mit bis zu drei Minuten immer weiter ausbauen. Aufgrund der vorherrschenden Rennsituation konnten Klaus-Peter und Hilmar wichtige Kräfte schonen, da sich beide nicht an der Nachführarbeit beteiligen mussten. Auf diese Weise gestaltete sich die erste Rennhälfte, bis in Sassnitz die ausgeschriebene Sprint- und darauffolgende Bergwertung ausgefahren wurden. Zoltan konnte sich hier mit einer starken Leistung am Berg die Bergwertung sichern und den Vorsprung in der Spitzengruppe behaupten. Im Feld wurde nun durch Positionskämpfe vor der Bergwertung das Tempo stark erhöht, da jedes Team seine Fahrer ideal in den anspruchsvollen Pavé Sektor am Fuße der Steigung platzieren wollte. Hier gelang es Hilmar in der ersten circa zwölf Mann starken Verfolgergruppe zu fahren, während Klaus-Peter sich in der darauffolgenden Gruppe behaupten konnte. In dieser Steigung ist das Hauptfeld komplett in einzelne Fahrergruppen zersprengt worden.

In der ersten Verfolgergruppe wurde die Zusammenarbeit, die von PSV Rostock, dem LKK Racing Team und dem Hofmann Radteam initiiert wurde nun homogener. In der Spitzengruppe gelang es Zoltan seine Kontrahenten abzustellen und als Solist die Flucht fortzusetzten. Bei der fünf Kilometer Marke konnte die Verfolgergruppe, welche durch zahlreiche Attacken auf nun sieben Fahrer reduziert war, den Solisten Zoltan doch noch stellen. Trotz der fast 100 Kilometer langen Flucht half Zoltan seinem Teamkollegen Hilmar auf den letzten Kilometern und neutralisierte wichtige Attacken. Im Schlusssprint auf der ansteigenden Kopfsteinpflasterstraße in Sellin konnte Hilmar in einem starken Sprint den Gesamtsieg vor Mark Albrecht (PSV Rostock) und Robert Richter (LKK Racing Team) einfahren. Zoltan fügte zu seiner gewonnenen Bergwertung noch einen siebten Platz in der Gesamtwertung hinzu. Klaus-Peter machte mit Platz 13 in der Gesamtwertung und einem Sieg in der Altersklasse ein super Mannschaftsergebnis perfekt. So konnte unser Team sich einen zweiten Platz in der Mannschaftswertung hinter PSV Rostock und vor dem LKK Racing Team sichern.

Insgesamt war die RügenChallenge für unser Team ein sehr erfolgreicher und gelungener Saisonabschluss, zu dem wir gerne nächstes Jahr wiederkommen. Ein großer Dank an Olaf Ludwig und sein Team für die Organisation des aus unserer Sicht mittlerweile traditionsreichen Events auf Rügen.

Herzlichen Glückwunsch allen Platzierten und Finishern. Kommt gut und gesund durch die Winterpause oder auch die anstehende Crosssaison. Bis 2022!

Fotos: von Roman

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